Frau überprüft im Innenraum mehrere Topfpflanzen beim Pflanzen überwintern, während sie Blätter kontrolliert und ein eingepacktes Gewächs am Fenster steht.
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Pflanzen überwintern: Welche Fehler schaden deinen Pflanzen jetzt am meisten?

Wenn du Pflanzen überwintern willst, entscheiden wenige Wochen darüber, ob sie im Frühling austreiben oder eingehen. Dieser Artikel zeigt dir klar die häufigsten Fehler und was du jetzt konkret besser machen kannst.

Das Wichtigste in Kürze
  • Zu viel Wasser und Staunässe sind im Winter einer der häufigsten Todesursachen.
  • Zu warme, dunkle Winterquartiere schwächen Pflanzen langfristig.
  • Falscher Zeitpunkt beim Rein- und Rausstellen erhöht das Risiko für Frostschäden.
  • Dichte Plastikfolien ohne Luftaustausch fördern Fäulnis und Schimmel.
  • Unentdeckte Schädlinge im Winterquartier schwächen Pflanzen zusätzlich.

Warum falsches Pflanzen überwintern so stark schädigt

Beim Pflanzen überwintern sind Licht, Temperatur und Wasserangebot stark verändert. Pflanzen wachsen langsamer, verdunsten weniger Wasser und brauchen weniger Nährstoffe. Wenn die Pflege trotzdem so weiterläuft wie im Sommer, entstehen schnell Schäden.

Gleichzeitig können kurze Kälteeinbrüche, nasskalte Perioden und starke Temperaturschwankungen die Pflanzen stark stressen. Besonders Balkonpflanzen und Kübelpflanzen reagieren empfindlich, wenn Wurzeln durchfrieren oder dauerfeucht bleiben.

Ein weiterer Punkt: Viele Schäden werden erst im Spätwinter oder Frühling sichtbar. Dass Blätter fallen, Triebe weich oder braun werden, liegt oft an Fehlern, die Wochen vorher passiert sind. Je klarer du die typischen Fehler kennst, desto gezielter kannst du sie vermeiden.

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Die häufigsten Fehler beim Pflanzen überwintern – und bessere Alternativen

Fehler 1: Zu viel Wasser und Staunässe

Im Winter sinkt der Wasserbedarf deutlich. Häufig werden Pflanzen aber weiter regelmäßig gegossen, obwohl sie im Ruhezustand sind. Die Folge: staunasse Erde, Sauerstoffmangel an den Wurzeln und erhöhte Gefahr für Pilze und Fäulnis.

Besser ist, nur nach Bedarf zu gießen. Prüfe mit dem Finger, ob die obere Erdschicht trocken ist. Topfuntersetzer sollten nie dauerhaft mit Wasser gefüllt sein. Besonders in kühlen Winterquartieren reicht oft ein sparsames Gießen im Abstand von mehreren Tagen oder Wochen, abhängig von Art und Größe der Pflanze.

Fehler 2: Winterquartier zu warm und zu dunkel

Viele Pflanzen landen im Winter im warmen Wohnzimmer oder einem dunklen Flur. Die Kombination aus wenig Licht und hoher Temperatur führt zu gestressten, vergeilten Trieben und schwachem Wuchs. Die Pflanze verbraucht Energiereserven, kann aber kaum neue bilden.

Ein geeignetes Winterquartier ist hell und eher kühl. Für viele Kübelpflanzen liegen sinnvolle Bereiche zum Beispiel bei ungefähr 5–10 °C. Zimmerpflanzen, die ganzjährig drinnen stehen, sollten möglichst hell, aber nicht direkt über der Heizung platziert werden.

Fehler 3: Falscher Winterschutz und luftdichte Verpackung

Um Pflanzen vor Frost zu schützen, werden Töpfe und Kronen manchmal komplett in Folie eingepackt. Ohne Luftaustausch entsteht darunter jedoch ein feuchtes, warmes Mikroklima. Das begünstigt Schimmel, Fäulnis und Pilzkrankheiten.

Besser sind atmungsaktive Materialien wie Vlies oder Jute. Töpfe können zusätzlich mit isolierenden Materialien wie Kokosmatten, Holz oder Styroporplatten vom kalten Boden abgetrennt werden. Krone und Stamm sollten so geschützt werden, dass Luft noch zirkulieren kann.

Fehler 4: Zu spätes Reinholen und zu frühes Rausstellen

Viele Pflanzen bleiben „noch ein paar Tage“ draußen, obwohl die Nächte schon nahe an den Gefrierpunkt reichen. Kurze Frostphasen können bei empfindlichen Arten ausreichen, um Wurzeln und Triebe zu schädigen. Umgekehrt werden Pflanzen im Frühling oft zu früh wieder ins Freie gestellt, wenn noch Spätfröste drohen.

Orientiere dich an den ungefähren Frostgrenzen und den üblichen Ansprüchen der jeweiligen Art. Bei nicht winterharten Kübelpflanzen ist es meist sinnvoll, vor den ersten stärkeren Frösten zu reagieren und sie rechtzeitig ins Haus oder ein geschütztes Quartier zu bringen. Beim Ausräumen im Frühling helfen stabile frostfreie Nächte als Orientierung.

Fehler 5: Schädlinge und Krankheiten im Winter ignorieren

Geschwächte Pflanzen im Winterquartier sind anfälliger für Schädlinge wie Schildläuse oder Spinnmilben. Werden erste Anzeichen übersehen, können sie sich über Wochen ungestört ausbreiten. Das schwächt die Pflanze zusätzlich und kann im Frühling zu starkem Rückgang führen.

Kontrolliere Pflanzen vor dem Einräumen gründlich und wiederhole den Check regelmäßig während der Wintermonate. Sichtbare Schädlinge sollten früh und konsequent entfernt werden. Je nach Art und Befall kommen mechanische Entfernung, geeignete Mittel oder das Rückschneiden betroffener Pflanzenteile infrage.

Konkrete Schritte: So vermeidest du die größten Fehler

Schritt 1: Bestandsaufnahme vor dem ersten Frost

Gehe alle Pflanzen durch und teile sie grob ein in: winterhart, bedingt winterhart und frostempfindlich. Prüfe jeden Topf auf Staunässe, Schädlinge und allgemeine Vitalität. Entferne abgestorbene Pflanzenteile, um das Risiko für Pilzbefall zu senken.

Eine einfache Liste kann helfen, für jede Pflanze das geplante Winterquartier und den ungefähren Zeitpunkt fürs Reinholen festzulegen.

Schritt 2: Passendes Winterquartier festlegen

Überlege, welche Räume in deiner Wohnung oder deinem Haus kühler, aber frostfrei sind. Typische Optionen sind Treppenhaus, heller Kellerraum, unbeheizter Wintergarten oder ein kühles Schlafzimmer. Der Raum sollte ausreichend Licht bieten, möglichst ohne direkte Heizkörperwärme direkt unter der Pflanze.

Pflanzen, die ganzjährig drinnen bleiben, sollten in der hellsten Zone platziert werden, zum Beispiel nahe einem Fenster, aber mit ausreichendem Abstand zu Heizquellen.

Schritt 3: Gießverhalten anpassen

Passe die Gießintervalle an die geringere Verdunstung im Winter an. Prüfe immer zuerst das Substrat. Gieße lieber seltener und dafür gezielt, statt nach Kalender. Für viele Pflanzen reicht es, erst zu gießen, wenn sich die oberste Erdschicht trocken anfühlt.

Vermeide stehendes Wasser in Untersetzern. Überschüssiges Wasser sollte einige Minuten nach dem Gießen entfernt werden.

Schritt 4: Winterschutz richtig einsetzen

Wenn Töpfe draußen bleiben, isoliere sie gegen Bodenfrost. Stell sie auf Holz, Styropor oder Füße, statt direkt auf Steinboden. Umwickle den Topf mit Vlies, Jute oder anderen isolierenden, atmungsaktiven Materialien. Achte darauf, die Drainagelöcher nicht zu verschließen.

Kronen empfindlicher Pflanzen können mit Vlies abgedeckt werden, dabei sollte das Material nicht direkt an nassen Blättern anliegen, um Fäulnis zu vermeiden.

Schritt 5: Regelmäßige Kontrollen im Winter

Plane kurze Kontrollen in festen Abständen ein, zum Beispiel alle ein bis zwei Wochen. Prüfe bei jeder Kontrolle:

  • Substratfeuchte
  • Zustand der Blätter und Triebe
  • Anzeichen für Schädlinge oder Pilzbefall
  • Temperatur und Lüftung im Winterquartier

So erkennst du Veränderungen früh und kannst Gegenmaßnahmen einleiten, bevor größerer Schaden entsteht.

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Sofort umsetzbare Hinweise für die nächsten Tage

Wenn du aktuell Pflanzen überwintern möchtest, sind folgende Schritte unmittelbar sinnvoll:

  • Prüfe bei allen Töpfen, ob Untersetzer mit Wasser vollgelaufen sind, und kippe Restwasser aus.
  • Kontrolliere das Winterquartier auf Temperatur und Licht: zu warme, dunkle Ecken möglichst vermeiden.
  • Überprüfe stichprobenartig Blätter auf kleine Punkte, Beläge oder klebrige Stellen als mögliche Hinweise auf Schädlinge.
  • Reduziere Gießhäufigkeit bei kühlen Standorten, wenn die Erde konstant feucht ist.

Diese Hinweise basieren auf allgemein anerkannten Gartenpraxis-Empfehlungen. Abweichungen für spezielle Arten sind möglich. Wenn du unsicher bist, ob eine einzelne Art besondere Ansprüche hat, ist ein Blick in artspezifische Pflegehinweise sinnvoll.

Kurz zusammengefasst

Beim Pflanzen überwintern entstehen die meisten Schäden durch zu viel Wasser, ungeeignete Winterquartiere, falsche Zeitpunkte und unentdeckte Schädlinge. Wer Wasserbedarf, Licht, Temperatur und Kontrolle bewusst an die Winterbedingungen anpasst, reduziert das Risiko für Ausfälle deutlich.

Nutze die nächsten Tage, um deine Pflanzen, Töpfe und Winterquartiere systematisch durchzugehen. So sicherst du dir bessere Startbedingungen für einen gesunden Austrieb im kommenden Frühling.

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